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Michael Tietz – Apfeldiebe

Zudem fesselt der Autor seine Leserschaft durch hervorragend ausgearbeitete Protagonisten, die er einfühlsam, eindrucksvoll und überaus glaubwürdig – ja fast schon – zelebriert

Lange erwartet habe ich das neue Buch des Autors Michael Tietz, der im Januar 2010 mit seinem Debüt „Rattentanz“ wie eine Bombe einschlug.

„Apfeldiebe“ ist im Gegensatz zu diesem Erstling ein Roman, kein Thriller. Hält jedoch das hohe Niveau des Autors mit Leichtigkeit.

Kurzbeschreibung laut amazon.de:
Fünf Jungen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Ferien. Und eine Entdeckung, die das Leben der Kinder radikal verändern wird. Was als Spiel, als Abenteuer für einen Tag beginnt, endet mit dem spurlosen Verschwinden der fünf und einem Kampf auf Leben und Tod. Denn völlig von der Außenwelt abgeschnitten verwandelt sich Hoffnung in Panik, wird Freundschaft zu Wahnsinn.
Und der einzige Mensch, der etwas über den Verbleib der Jungen ahnt, ist ein alter Mann. Ein alter Mann, der nur noch auf seinen Tod wartet.

Tietz begeistert, berührt und schockt. Aber er entführt auch. Sein Schauplatz, die Roggenbacher Burgruine, beschreibt er mit sorgfältig bis ins kleinste Detail, sodass vor dem inneren Auge ein bildgewaltiges Szenario entsteht, welchem man sich nur schwer entziehen kann.
Ebenso gekonnt baut Tietz Spannung auf. Verschiedene Handlungsstränge wechseln sich ab, gleichzeitig findet ein Perspektivwechsel statt, der den Handlungsbogen straff hält.

Der Leser kann sich diesem gekonnt konstruierten Netz aus spannenden Wendungen, Perspektivwechseln und dem flotten Erzählstil nicht entziehen.

Zudem fesselt der Autor seine Leserschaft durch hervorragend ausgearbeitete Protagonisten, die er einfühlsam, eindrucksvoll und überaus glaubwürdig – ja fast schon – zelebriert. Er lebt seine Figuren. Das spürt man in jedem einzelnen Kapitel.

Da ist es kein Wunder, dass man seinen persönlichen Liebling schnell gefunden hat und seine Weiterentwicklung mit großer Begeisterung verfolgt. Doch Vorsicht! Nicht jeder entwickelt sich in die richtige Richtung.

Tietz macht hierbei vor nichts halt. Er lässt seine Jugendlichen in Wahnsinn verfallen, fast verdursten, einkoten und vieles mehr. Düstere Gedanken und Rachegelüste nehmen Platz zwischen den Freunden. Nach und nach entsteht somit ein Kampf ums Überleben, gegen die Burgruine, aber in erster Linie gegen die eigenen Freunde!

„Apfeldiebe“ hat mich überzeugt und Michael Tietz weiß seine Leser zu unterhalten. Seine interessanten Figuren und der nicht alltägliche Plot machen dieses Buch zu einem wahren Leseabenteuer, welches ich gerne weiterempfehle.
© Ricarda Ohligschläger

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