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Von Ängsten, Träumen und einer zweiten zweiten Chance…

Anfang 2012 veröffentlichte ich auf diesem Blog einen Beitrag, der vieles damals verändert hat. Ich nahm euch mit auf eine Reise, dessen Ziel ich bis dato selbst noch nicht kannte, nicht im Geringsten erahnen konnte und die am Anfang sogar recht mühselig war.

Ich ging ganz offen damit um, dass ich mich einer Magenverkleinerung unterzogen hatte und erntete daraufhin soviel Unterstützung, dass ich im weiteren Verlauf meiner Abnahme euch regelrecht mit Fotos, Infos und Freudentaumel – Beiträgen überschüttete. Ich erinnere mich nur zu gut an den Beitrag über meinen ersten Gürtel oder die zahlreichen Beiträge über neue Bestzeiten beim Walken.

(Hinweis: Die Beiträge sind mittlerweile nicht mehr öffentlich einzusehen!)

Und irgendwann nahmt ihr ebenso daran teil, wie mein Bauch wieder runder wurde und ich mich sehr, sehr, sehr darüber freute.

Woran ich euch bisher nicht hab teilhaben lassen, war das Gefühl trotz allem versagt zu haben, denn mein großer Traum war es eigentlich mich irgendwann zu halbieren. Davon bin ich momentan weit entfernt und ebenso von den minus 65 kg, die ich vor meiner Schwangerschaft verbuchen konnte. Stattdessen ließ irgendwann mein Interesse am Sport wieder nach und zu allem machte meine Psyche mir einen Strich durch die Rechnung. Das Ende vom Lied war ein Klinikaufenthalt im Februar 2016…

Ich kann mit meinen jetzigen Gewicht sehr gut leben, mache trotzdem weiter Sport und nein, ich erblasse nicht vor Neid, wenn ich Mädels in Skinny – Jeans sehe. 😉

Böse Zungen behaupten vielleicht, dass ich mich immer noch zu sehr mit dem Thema „Essen“ beschäftige. Schließlich verdiene ich im übertragenden Sinne sogar mein Geld mittlerweile damit. Ich kann euch aber versichern, dass ich mich nicht mehr mit dem Thema auseinandersetze als andere, „gesunde“ Menschen. Ich esse drei, vier Mahlzeiten am Tag und ja, die zelebriere ich. Meistens!

Was ist daran so schlimm? Ist es besser zu schlingen, zu stopfen, Hungerphasen mit Fressanfällen abzuwechseln, oder meinen Job an den Nagel zu hängen um diese Lästermäuler zum Schweigen zu bringen? Wer lästern will, findet einen Weg. So ist das nun mal. Also werde ich meinen Weg weitergehen und ich weiß, dass mir viele Blogleser und Freunde weiter ihre Unterstützung zusagen werden. Sei es durch aufmunternde Mails oder einen Kommentar bei Facebook.

Und weil ich weiß, dass ich auf euch und euer Feedback zählen kann, wird mein Weg weitergehen. Zwar bei Weitem nicht so wie er ursprünglich geplant war, aber mittlerweile habe ich mich damit arrangiert, dass ich nicht immer im Leben die Richtung bestimmen kann.

Im Sommer 2016 wurde bei mir ein Zwerchfellbruch diagnostiziert. Im Dezember hatte ich in diesem Zusammenhang ein Beratungsgespräch in Wesseling, wo auch meine Schlauchmagen – Operation im Dezember 2011 durchgeführt wurde. Prof. Jacobi riet mir damals bereits zu einem „Umbau“ vom Schlauchmagen auf den Magenbypass, der aber 2011 schon keine Option für mich war. Ich hatte Angst und hoffte, dass der nun im Januar folgende Eingriff Linderung meiner Beschwerden bringen würde.

Wir behielten beide im Hinterkopf, dass wir uns wiedersehen, wenn die Beschwerden weiter auftreten…

Und nun habe ich am Dienstag ein „Date“ mit dem Professor. Meine Beschwerden sind mittlerweile chronisch, sodass ich Angst habe, in Folge dessen ernsthafte gesundheitliche Probleme wie Speiseröhrenentzündung bis hinzu zu Schleimhautschäden zu bekommen. An andere Dinge traue ich mich gar nicht zu denken….
Durch einen Magenbypass wird der Reflux auf ein Minimum eingedämmt und es macht mir trotz aller Ängste Hoffnung bald wieder beschwerdefrei zu sein. Trotzdem habe ich natürlich große Angst. Ich kann derzeit an nichts anderes mehr denken, habe Mann und Kind und ich weiß, dass diese Operation definitiv kein Spaziergang wird.

Als ich damals meinen Schlauchmagen bekam, wusste ich, dass ich nur so mein Leben retten kann, aber was ist wenn mein Schutzengel jetzt versagt? Was ist, wenn all die Hoffnungen, die mit diesem weiteren Eingriff verbunden sind wie Seifenblasen zerplatzen?

Ich versuche in jeder Minute positiv zu denken, aber nachts wenn ich wachliege kommen die Ängste wie Monster unter dem Bett hervorgekrochen. Manche sagen, dass es eine weitere Chance ist eventuell noch 20 oder 30 Kilo zu verlieren, aber ist es das wert? Der Preis ist dieses Mal noch ein bisschen höher, die Operation gefährlicher…

Es geht im Leben nicht nur um die Zahl auf der Waage. Aber es geht um Gesundheit und genau deshalb muss ich wohl eine weitere Reise antreten und wer weiß, was mich in Leben 3.0 erwartet.

Es würde mich jedenfalls sehr freuen, wenn ihr mich wieder begleitet!

Ricarda

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